Definition Seitenpeilung
Die Seitenpeilung ist eine Methode zur Positionsbestimmung in der Navigation. Sie bezeichnet den Winkel zwischen der Fahrtrichtung des Bootes (Kurslinie) und einem sichtbaren Objekt, wie einem Leuchtturm, einer Tonne oder einer Landmarke. Dieser Winkel wird in Grad gemessen und hilft, die eigene Position auf einer Seekarte zu bestimmen.
Bedeutung der Seitenpeilung
Die Seitenpeilung ist eine der grundlegenden Navigationsmethoden, um die genaue Position des Bootes festzustellen, insbesondere in küstennahen Gewässern. Sie ermöglicht es:
- Abstand zu bestimmen: Der Winkel kann genutzt werden, um den Abstand zu einem Objekt zu berechnen.
- Position zu fixieren: In Kombination mit einer zweiten Peilung oder einer anderen Methode kann der exakte Standort auf der Seekarte eingetragen werden.
- Kurskorrekturen: Die Seitenpeilung hilft, Abweichungen vom geplanten Kurs frühzeitig zu erkennen.
Durchführung einer Seitenpeilung
Voraussetzungen
- Kompass: Ein Peilkompass wird benötigt, um den Winkel des Objekts zur Fahrtrichtung zu messen.
- Sichtbares Objekt: Es muss ein markantes und auf der Seekarte eingetragenes Objekt vorhanden sein (z. B. Leuchtturm, Landmarke, Tonne).
- Seekarte: Die gemessene Seitenpeilung wird auf der Karte eingezeichnet.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Objekt auswählen: Wähle ein markantes Objekt aus, das sich auf der Seekarte wiederfindet.
- Peilung messen: Halte den Peilkompass auf das Objekt gerichtet und lies den Winkel ab.
- Eintragen auf der Karte: Trage die Peilung als Linie in die Seekarte ein, die vom Objekt ausgehend im gemessenen Winkel verläuft.
- Kreuzpeilung: Wiederhole die Schritte mit einem zweiten Objekt, um den Schnittpunkt der Peilungen als Position zu bestimmen.
Beispiel
Ein Boot steuert auf einem Kurs von 90° (Osten). Ein Leuchtturm liegt bei einer Seitenpeilung von 45° Steuerbord. Auf der Seekarte kann die Peilung im entsprechenden Winkel vom Leuchtturm eingezeichnet werden.
Anwendungsbereiche der Seitenpeilung
Küstennahe Navigation
Die Seitenpeilung ist besonders nützlich in Küstengewässern, wo viele markante Objekte wie Leuchttürme, Tonnen oder Landmarken vorhanden sind.
Sicherheit
Sie hilft, den Abstand zu Gefahrenstellen wie Untiefen oder Riffen zu überwachen.
Regatten
Bei Regatten wird die Seitenpeilung verwendet, um die Position relativ zu Bojen oder Gegnern zu bestimmen.
Fehlerquellen und Herausforderungen
- Magnetische Ablenkung: Der Kompass kann durch metallische Objekte oder elektronische Geräte an Bord beeinflusst werden.
- Ungenaue Objektauswahl: Wenn das Objekt auf der Seekarte nicht eindeutig identifiziert wird, kann es zu Positionsfehlern kommen.
- Bewegung des Bootes: Starke Wellen oder unruhiges Wasser können die Peilung erschweren.
Ergänzende Methoden
Die Seitenpeilung wird häufig mit anderen Navigationsmethoden kombiniert, um die Genauigkeit zu erhöhen:
- Kreuzpeilung: Zwei oder mehr Seitenpeilungen auf verschiedene Objekte ergeben einen genauen Standort.
- Lotung: Die Messung der Wassertiefe hilft, die Position zusätzlich zu verifizieren.
- GPS: Moderne Systeme können die Seitenpeilung ergänzen oder ersetzen.
Zusammenfassung
Die Seitenpeilung ist eine essenzielle Methode der traditionellen Navigation, die es ermöglicht, die Position eines Bootes anhand eines Winkels zu einem sichtbaren Objekt zu bestimmen. Sie ist besonders nützlich in küstennahen Gewässern und kann durch Kreuzpeilung und andere Methoden ergänzt werden, um die