Die Peilung beschreibt in der Navigation die Richtung eines Objekts oder eines Punktes in Bezug auf die eigene Position, gemessen im Winkel zur Nordrichtung. Sie wird in Grad angegeben und dient dazu, die Position eines Schiffs zu bestimmen oder den Kurs zu planen. Eine Peilung kann sowohl mit Hilfe eines Kompasses als auch optisch oder elektronisch durchgeführt werden.
Arten der Peilung
- Kompasspeilung:
- Die Richtung eines Objekts wird relativ zur Nordrichtung des Magnetkompasses gemessen.
- Die Kompasspeilung wird in Grad angegeben, wobei 000° Nord, 090° Ost, 180° Süd und 270° West entsprechen.
- Relative Peilung:
- Der Winkel zwischen der Bugrichtung des Schiffs und dem gepeilten Objekt wird gemessen.
- Beispiel: Ein Objekt auf der Steuerbordseite in einem Winkel von 45° zur Bugrichtung hat eine relative Peilung von 045°.
- Wahre Peilung:
- Die Richtung eines Objekts in Bezug auf den geografischen Norden (wahres Nord). Diese Peilung wird durch Berücksichtigung von Missweisung und Deviation aus der Kompasspeilung berechnet.
- Radarpeilung:
- Elektronische Erfassung eines Objekts mittels Radar, um die Position und Entfernung zu bestimmen.
Anwendung der Peilung in der Navigation
- Standortbestimmung: Durch das Peilen mehrerer Objekte und deren Eintragung in die Seekarte kann die eigene Position bestimmt werden.
- Kurskontrolle: Eine Peilung auf ein bekanntes Ziel hilft, den Kurs beizubehalten.
- Gefahrenvermeidung: Regelmäßiges Peilen von Hindernissen oder Schiffen ermöglicht eine rechtzeitige Kursänderung.
- Landmarken: Küstenmerkmale wie Leuchttürme oder Kirchtürme werden oft als Fixpunkte für Peilungen genutzt.
Hilfsmittel für die Peilung
- Peilkompass: Ein spezieller Kompass mit einer Zielvorrichtung, der für präzise Peilungen verwendet wird.
- Handpeilkompass: Ein tragbarer Kompass mit einer Visierhilfe für einfache Peilungen.
- Radar: Für elektronische Peilungen, besonders bei schlechter Sicht oder großen Entfernungen.
- Sextant: Wird in der Astronavigation verwendet, um Himmelskörper zu peilen.
Sicherheitshinweise
- Korrekturen beachten: Magnetische Peilungen müssen durch Berücksichtigung der Ortsmissweisung (Deklination) und der Schiffseigenen Deviation auf wahre Peilungen korrigiert werden.
- Regelmäßige Überprüfung: Besonders bei Küstennavigation oder in engen Fahrwassern sollten Peilungen regelmäßig vorgenommen werden, um Kursabweichungen frühzeitig zu erkennen.
Peilung in der SKS-Prüfung
Eine Peilung wird auch in der SKS praktischen Prüfung häufig abgefragt. Dabei muss die Peilung immer mit drei einzelnen Ziffern angesagt werden, beispielsweise „null vier fünf“ für 045°.