Seeklar

Definition Seeklar

Seeklar bedeutet, dass ein Boot oder Schiff für die sichere Fahrt auf dem Wasser vorbereitet ist. Es umfasst alle Maßnahmen, die dazu beitragen, das Boot, die Ausrüstung und die Crew auf die bevorstehende Fahrt vorzubereiten. Für angehende Skipper, die den SKS (Sportküstenschifferschein) machen, ist das Verständnis und die Umsetzung des Konzepts „seeklar machen“ ein zentraler Bestandteil der Ausbildung.

Tätigkeiten, die zum Seeklar-Machen gehören

Vorbereitung des Bootes

Kontrolle der Ausrüstung

• Rettungsmittel: Überprüfung der Rettungsringe, Notraketen und sonstiger Sicherheitsausrüstung.
• Rettungswesten: für jedes Crewmitglied griffbereit legen
• Feuerlöscher: Sicherstellen, dass die Feuerlöscher an Bord funktionsfähig und griffbereit sind.
• Navigationsinstrumente: Prüfung von GPS, Kartenplotter, Kompass, Radar und anderer Navigationshilfsmittel.
• Anker und Leinen: Sicherstellen, dass der Anker in gutem Zustand ist und die Festmacherleinen bereitliegen.

Technische Checks

• Motorwartung: Kontrolle von Motoröl, Kühlwasser, Spannung des Keilriemens und Bilgenwasser.
• Landstrom: Vor Abfahrt sicherstellen, dass der Landstrom abgekoppelt ist.
• Batterien: Überprüfung des Ladezustands der Batterien und der Funktion der elektrischen Anlagen.
• Elektronik: Elektronische Systeme wie Navigationsinstrumente, Funk und Beleuchtung einschalten und überprüfen.
• Seeventile: Alle Seeventile (außer für die Motorkühlung) müssen geschlossen sein, um Wassereinbruch zu verhindern.

Segel und Rigg

• Segel: Überprüfung der Segel auf Risse, Verschleiß oder lose Nähte.
• Rigg: Kontrolle von Wanten, Stagen, Schäkeln und Winschen, um sicherzustellen, dass sie sicher und funktionsfähig sind.

Ordnung an Deck und unter Deck

Aufräumen

• An Deck: Entfernen von losen Gegenständen, die bei Seegang zur Gefahr werden könnten. Dazu gehören z. B. lose Fender, nicht gesicherte Leinen oder Werkzeug.
• Unter Deck: Alles, was nicht fest verstaut ist, muss gesichert werden, um bei Krängung oder Wellengang Schäden oder Verletzungen zu vermeiden.

Verstauen

• Kühlschrank und Herd: Der Kühlschrank und der Herd müssen gesichert sein, um bei Seegang nicht verrutschen oder umkippen zu können.
• Gas: Die Gaszufuhr muss abgesperrt und die Leitung entleert werden, um Gefahren durch austretendes Gas zu vermeiden.
• Türen: Alle Türen an Bord sollten offen bleiben, um bei Bedarf schnell Zugang zu allen Räumen zu haben.
• Luken: Alle Luken müssen dicht und verschlossen sein, um Wassereintritt zu verhindern.

Wetter und Route prüfen

Wetterbericht einholen

• Wind und Wetter: Aktuelle Wetterdaten prüfen, einschließlich Windstärken, Wellenhöhen und möglichen Wetteränderungen.
• Gezeiten und Strömungen: Für küstennahe Fahrten müssen Gezeitenströme und deren Einfluss auf die Route berücksichtigt werden.

Törnplanung

• Routenplanung: Basierend auf den Wetterbedingungen eine realistische und sichere Route festlegen.
• Häfen und Ankerplätze: Ausweichhäfen und Notfall-Ankerplätze entlang der Route identifizieren.

Kommunikation und Crewbriefing

Überprüfung der Kommunikationsmittel

• Funkgerät: Testen der Funktion des UKW-Funkgeräts und Kenntnis der Notrufkanäle (z. B. Kanal 16).
• Handfunkgeräte: Zusätzliche Kommunikationsgeräte aufladen und griffbereit halten.

Einweisung der Crew

• Sicherheitsunterweisung: Erklärung der Rettungsmittel und Verhaltensregeln in Notfällen.
• Manöver: Rollenverteilung und Training grundlegender Manöver wie Wende, Halse und Mann-über-Bord-Manöver.
• Ablauf des Törns: Erklärung der geplanten Route, besonderen Herausforderungen und Aufgaben für die Crew.

Zusätzliche Aufgaben für SKS-Prüfungsanwärter

Theoretische Vorbereitung

• Navigation: Sichere Handhabung von Seekarten, Navigationsbesteck und Berechnung von Kursen.
• Gezeitenkunde: Anwendung der Gezeitentafeln und Berücksichtigung von Strömungen.
• Rechtskunde: Kenntnisse über Vorfahrtsregeln, Seezeichen und Vorschriften im Geltungsbereich der jeweiligen Wasserstraßen.

Praktische Übungen

• Knoten: Beherrschen wichtiger Seemannsknoten wie Palstek, Schotstek oder Achtknoten.
• An- und Ablegen: Sicheres Manövrieren in Häfen und Ankerbuchten.

Fazit

Das Seeklar-Machen ist eine essenzielle Vorbereitung für jede Fahrt. Von der Überprüfung der Ausrüstung über das Verstauen von Gegenständen bis hin zur Crew-Einweisung umfasst es alle Maßnahmen, die für eine sichere und erfolgreiche Fahrt notwendig sind. Besonders angehende SKS-Skipper sollten diese Aufgaben routiniert beherrschen, da sie eine wichtige Grundlage für die praktische Prüfung und den späteren Schiffsalltag darstellen.