Definition Leuchtfeuer:
Ein Leuchtfeuer ist eine fest installierte, meist erhöhte Lichtquelle, die als visuelles Navigationshilfsmittel in der Schifffahrt dient. Es hilft Seefahrer:innen, sich im Küstenbereich, in Hafenzufahrten oder bei der Durchfahrt durch Fahrwasser zu orientieren. Leuchtfeuer sind auch bei schlechter Sicht, in der Dämmerung oder nachts deutlich erkennbar.
Arten von Leuchtfeuern
Leuchtfeuer können in ihrer Bauweise, Funktion und Position sehr unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Typen zählen:
- Leuchttürme: Hohe, oft historische Türme mit großer Reichweite. Sie stehen meist exponiert an Küsten oder auf vorgelagerten Inseln.
- Molenfeuer: Kleinere Leuchtfeuer auf Molen oder Hafeneinfahrten, häufig in rot (Backbord) oder grün (Steuerbord) zur Kennzeichnung des Fahrwassers.
- Sektorenfeuer: Diese zeigen unterschiedliche Lichtfarben je nach Richtung, um Kursabweichungen sichtbar zu machen.
- Richtfeuer: Zwei aufeinander abgestimmte Leuchtfeuer, die in Deckung gebracht dem sicheren Kurs folgen helfen.
- Unterfeuer / Oberfeuer: Teil eines Richtfeuersystems, das in der Höhe und Entfernung versetzt steht.
Funktion und Bedeutung
Leuchtfeuer dienen nicht nur der Orientierung, sondern warnen auch vor Gefahrenstellen wie Untiefen, Riffen oder Engstellen. Viele Leuchtfeuer senden ein charakteristisches Lichtsignal, das z. B. in der Farbe, Blinkfrequenz oder Leuchtdauer einzigartig ist. Diese sogenannten Kennungen werden in Seekarten vermerkt und lassen sich mit dem Fernglas oder Radar identifizieren.
Kennzeichnung in Seekarten
In Seekarten werden Leuchtfeuer durch spezielle Symbole und Angaben zur Kennung, Lichtfarbe, Tragweite (sichtbare Entfernung) und Bauhöhe vermerkt. Ein typischer Eintrag könnte lauten:
Oc(3) R. 12s
Das bedeutet: unterbrochenes Feuer mit drei Gruppenblitzen (Oc(3)), Rotes Feuer (R.), Wiederholung alle 12 Sekunden
Das TG 16 Reede ist in diesem Fall die Bezeichnung der Feuers. Es handelt sich um die 16. Tonne (Backbord) des Verkehrstrennungsgebietes Terschelling-German Bight (TG) und gleichzeitig einer Begrenzung der Reede, einem Ankergebiet in der deutschen Bucht.

Technik und Stromversorgung
Moderne Leuchtfeuer werden häufig mit LED-Technik betrieben. Viele Anlagen nutzen Solarpanels und Akkus, um einen wartungsarmen, energieeffizienten Betrieb zu gewährleisten – besonders auf abgelegenen Positionen. Frühere Leuchtfeuer arbeiteten mit Öllampen oder Gaslicht.
Bedeutung für die Sicherheit auf See
Leuchtfeuer gehören zu den wichtigsten Navigationshilfen in der Seefahrt. Sie ermöglichen sicheres Navigieren entlang von Küsten und durch enge Passagen. Obwohl heute elektronische Systeme wie GPS oder Radar verwendet werden, dienen Leuchtfeuer weiterhin als visuelle Redundanz – besonders bei Systemausfällen oder in Notsituationen.