Die Reede ist ein offener Ankerplatz vor einer Küste, einer Hafeneinfahrt oder einer Flussmündung, an dem Schiffe vor Anker gehen können, ohne direkt in einen Hafen einzulaufen. Sie dient als Wartebereich für Schiffe, die auf eine Hafeneinfahrt, das Laden und Löschen von Fracht oder auf bessere Wetterbedingungen warten.
Merkmale einer Reede
- Offene Lage:
- Eine Reede ist kein geschlossener Hafen, sondern ein natürlicher oder leicht geschützter Bereich im Wasser.
- Sie kann sich in einer Bucht, vor einer Küstenlinie oder an einer Flussmündung befinden.
- Schutzverhältnisse:
- Einige Reeden bieten teilweisen Schutz vor Wind und Wellen durch natürliche Gegebenheiten wie Inseln, Landvorsprünge oder künstliche Wellenbrecher.
- In anderen Fällen ist die Reede eher ungeschützt, sodass Schiffe dort nur unter guten Wetterbedingungen sicher ankern können.
- Nutzung durch Handelsschiffe und Segler:
- Frachtschiffe nutzen die Reede, um auf einen Liegeplatz im Hafen zu warten.
- Segelboote nutzen sie als vorläufigen Ankerplatz, wenn kein geeigneter Hafen in der Nähe ist.
- Zugang zum Land:
- Schiffe, die auf Reede liegen, können über Dinghis, Lotsenboote oder Hafenschlepper mit dem Land verbunden werden.
- Häufig werden Waren oder Passagiere direkt per Leichter oder Tenderboot an Land gebracht.
Wichtige Reeden für die Berufsschifffahrt weltweit
Deutsche Bucht (Deutschland):
Die Nordsee-Reeden vor den deutschen Seehäfen wie Bremerhaven, Wilhelmshaven oder Hamburg.
Reede von Singapur:
Eine der meistgenutzten Reeden der Welt, auf der Frachtschiffe auf ihren Einlauf in den Hafen warten.
Reede von Gibraltar:
Wichtig für Handelsschiffe, die auf Durchfahrtsgenehmigungen oder Bunkerungen (Treibstoffversorgung) warten.
Bedeutung der Reede für die Schifffahrt
- Ankerplatz für Wartezeiten:
- Schiffe können auf Reede liegen, bis sie eine Genehmigung für die Hafeneinfahrt erhalten oder auf das Entladen vorbereitet sind.
- Notfall- und Schlechtwetterankerplätze:
- Bei schlechtem Wetter oder technischen Problemen kann eine Reede als sicherer Zwischenstopp genutzt werden.
- Kostenersparnis:
- Das Liegen auf Reede ist oft günstiger als das Anlegen im Hafen, da keine Hafengebühren anfallen.
- Zoll- und Quarantänebereich:
- Historisch wurden Reeden genutzt, um ankommende Schiffe zu kontrollieren, bevor sie in den Hafen einlaufen durften.
Sicherheitsaspekte beim Ankern auf Reede
- Tiefgang beachten: Die Wassertiefe muss ausreichend sein, damit das Schiff bei Niedrigwasser nicht auf Grund läuft.
- Schutz vor Wind und Wellen: In ungeschützten Reeden kann starker Wind das Schiff zum Driften bringen.
- Ankerwache: Besonders bei schlechtem Wetter muss eine Ankerwache eingerichtet werden, um sicherzustellen, dass das Schiff nicht abtreibt.
- Nautische Regeln: Je nach Land gelten unterschiedliche Vorschriften für das Liegen auf Reede. In stark frequentierten Gewässern gibt es zugewiesene Ankerplätze.
Reede in der SKS-Prüfung
In der SKS-Prüfung wird das Thema Reede in verschiedenen Bereichen geprüft:
- Erklärung der Reede als Ankerplatz: Prüflinge müssen die Definition und Funktion der Reede kennen.
- Ankertechniken auf Reede: Wie ein Schiff sicher auf Reede ankert, welche Wind- und Strömungsverhältnisse zu beachten sind.
- Navigation und Schifffahrtsregeln: Bedeutung von Reeden für die Routenplanung und für den sicheren Schiffsverkehr.
Zusammenfassung
Die Reede ist ein Ankerplatz außerhalb von Häfen, der von Frachtschiffen, Segelyachten und anderen Wasserfahrzeugen genutzt wird. Sie dient als Warte- oder Schlechtwetterankerplatz und ist oft ein wichtiger Bestandteil des Seeverkehrs. Sicherheit, Ankertechnik und gesetzliche Vorschriften spielen beim Liegen auf Reede eine große Rolle. In der SKS-Prüfung wird das Wissen über Reeden abgefragt, da sie ein essenzieller Bestandteil der maritimen Navigation sind.