Die Ankerwache ist eine Sicherheitsmaßnahme beim Ankern, bei der regelmäßig überprüft wird, ob das Schiff sicher liegt und der Anker nicht driftet (schwoit) oder slippt (sich löst und das Boot abtreibt). Sie kann manuell oder mit elektronischer Unterstützung durchgeführt werden und ist besonders wichtig bei schlechtem Wetter, starkem Wind oder Strömung.
Zweck der Ankerwache
- Sicherstellen, dass das Boot nicht driftet oder der Anker sich löst.
- Überwachung von Wind- und Strömungsänderungen.
- Rechtzeitiges Eingreifen bei Problemen mit der Ankerhaltung.
- Schutz vor Kollisionen mit anderen Schiffen oder Hindernissen.
Methoden der Ankerwache
1. Manuelle Ankerwache
- Regelmäßige Peilungen nehmen:
- Mit festen Peilmarken an Land oder in der Seekarte überprüfen, ob das Schiff seine Position hält.
- Lotung der Wassertiefe:
- Falls sich die Tiefe verändert, kann dies ein Hinweis auf Drift sein.
- Visuelle Kontrolle:
- Ankerleine oder -kette auf Spannung prüfen.
- Crew-Rotation:
- Bei schlechtem Wetter oder unsicheren Bedingungen wird eine Wache eingeteilt, die in festen Intervallen (z. B. alle 30 Minuten) prüft.
2. Elektronische Ankerwache
- GPS-Ankeralarm:
- Ein Ankeralarm wird auf dem GPS-Gerät oder Kartenplotter eingestellt. Wenn das Boot einen bestimmten Radius um den Anker verlässt, wird ein Alarm ausgelöst.
- Anker-App:
- Smartphone-Apps wie „Anchor Watch“ oder „Drag Queen“ überwachen die Position.
- Radar oder AIS:
- In Gebieten mit Verkehr kann das AIS oder Radar andere Schiffe überwachen, um Kollisionen zu vermeiden.
Verhalten bei Ankerdrift
Falls das Boot driftet, sind folgende Maßnahmen erforderlich:
- Sofortige Alarmierung der Crew.
- Motor starten und Boot langsam gegen Wind oder Strömung steuern.
- Anker aufholen und neu setzen:
- Mehr Kette oder Leine ausgeben (Verhältnis mindestens 5:1 bei normalen Bedingungen, 7:1 bei starkem Wind).
- Falls der Grund ungeeignet ist, einen anderen Ankerplatz suchen.
- Zweiten Anker ausbringen:
- Falls die Haltekraft unzureichend ist, kann ein Zweitanker (Bügelanker, Heckanker) für zusätzliche Stabilität sorgen.
Ankerwache in der SKS-Prüfung
In der SKS-Prüfung kann das Thema Ankerwache in folgenden Bereichen geprüft werden:
- Wann ist eine Ankerwache notwendig?
- Wie erkennt man Ankerdrift?
- Welche Methoden gibt es zur Überwachung der Ankerposition?
- Welche Maßnahmen sind bei einem driftenden Anker einzuleiten?
Zusammenfassung
Die Ankerwache ist eine essenzielle Sicherheitsmaßnahme beim Ankern, um sicherzustellen, dass das Boot nicht abdriftet. Sie kann manuell durch Peilungen und visuelle Kontrolle oder elektronisch mit GPS-Ankeralarm und Apps erfolgen. Falls der Anker nicht hält, müssen sofort Maßnahmen ergriffen werden, um das Boot zu sichern. In der SKS-Prüfung gehört das Wissen über die Ankerwache zu den grundlegenden Sicherheitsfragen.