Definition Steuerkompass
Ein Steuerkompass ist ein Navigationsinstrument, das an Bord eines Bootes oder Schiffes verwendet wird, um die Richtung relativ zum geografischen oder magnetischen Norden zu bestimmen. Er ist ein unverzichtbares Hilfsmittel zur Kurssteuerung und gehört zur Grundausstattung jedes seetauglichen Schiffes.
Aufbau eines Steuerkompasses
Hauptbestandteile
- Kompassrose: Eine drehbare Scheibe, die in Grad von 0° bis 360° eingeteilt ist. Sie zeigt die Himmelsrichtungen (N, S, E, W) und die dazwischenliegenden Zwischenrichtungen an.
- Magnetnadel: Die Kompassrose ist magnetisch und richtet sich nach dem magnetischen Norden aus.
- Peilvorrichtung: Bei manchen Steuerkompassen ermöglicht eine Peilmarke oder eine Visierhilfe die exakte Bestimmung von Objekten.
- Dämpfung: Der Kompass ist oft mit einer Flüssigkeit gefüllt, um die Bewegung der Kompassrose bei Wellengang zu stabilisieren.
- Halterung: Der Steuerkompass ist in einer festen Halterung montiert, die in der Regel gut sichtbar am Steuerstand angebracht ist.
Arten von Steuerkompassen
- Kardanisch aufgehängt: Der Kompass bleibt auch bei Krängung des Schiffes horizontal.
- Flüssigkeitskompass: Mit einer Flüssigkeit gefüllte Modelle dämpfen Vibrationen und Bewegungen.
- Elektronischer Kompass: Verwendet Sensoren, um die Richtung digital anzuzeigen, häufig in modernen Schiffen integriert.
Funktion des Steuerkompasses
Kurssteuerung
Der Steuerkompass zeigt den Kurs des Schiffes relativ zum magnetischen Norden an.
- Halten des Kurses: Die Steuerfrau oder der Steuermann richtet den Kurs des Schiffes anhand des Kompassgrades aus.
- Kursänderung: Änderungen des Kurses werden direkt am Kompassgrad abgelesen und umgesetzt.
Peilung
- Der Steuerkompass kann verwendet werden, um Landmarken oder andere Navigationsziele anzupeilen.
- Die Peilung ermöglicht es, die relative Position eines Objekts zur eigenen Fahrtrichtung zu bestimmen.
Vorteile des Steuerkompasses
- Unabhängigkeit: Funktioniert ohne Strom oder elektronische Systeme und ist daher ein zuverlässiges Backup.
- Einfache Bedienung: Leicht abzulesen und auch für Anfänger verständlich.
- Stabilität: Moderne Steuerkompasse sind so konstruiert, dass sie auch bei rauer See präzise bleiben.
Einschränkungen
- Magnetische Ablenkung: In der Nähe von metallischen Gegenständen oder elektronischen Geräten kann die Anzeige des Kompasses ungenau werden.
- Kompensation: Ablenkungen müssen durch Kalibrierung oder mit einem Ablenkungsdiagramm korrigiert werden.
- Abweichung vom geografischen Norden: Der Steuerkompass zeigt den magnetischen Norden an, der von der Position des geografischen Nordens (Deklination) abweichen kann.
Verwendung des Steuerkompasses
Navigation
- Kursplanung: Der gewünschte Kurs wird auf der Seekarte festgelegt und dann am Steuerkompass umgesetzt.
- Korrektur der Abdrift: Bei Seitenwind oder Strömungen kann der Steuerkompass verwendet werden, um den Kurs anzupassen.
Sicherheitsaspekt
Ein Steuerkompass bleibt funktionstüchtig, auch wenn elektronische Navigationshilfen ausfallen. Er ist daher ein wesentliches Instrument für die Sicherheit auf See.
Historische Perspektive
Der Kompass wurde bereits im Mittelalter in der Schifffahrt verwendet, basierend auf der Entdeckung der magnetischen Eigenschaften bestimmter Metalle. Der Steuerkompass, wie er heute bekannt ist, wurde mit der Zeit weiterentwickelt, um präzisere und stabilere Navigationshilfen zu bieten.
Zusammenfassung
Der Steuerkompass ist ein essentielles Navigationsinstrument, das zur Kursbestimmung und Steuerung eines Schiffes verwendet wird. Er ist unabhängig von elektronischen Systemen und bietet eine zuverlässige Orientierung, auch unter schwierigen Bedingungen. Skipper und Crew sollten den Umgang mit dem Steuerkompass beherrschen, da er in der traditionellen und modernen Navigation unverzichtbar bleibt.