Definition Starkwind
Starkwind beschreibt Windgeschwindigkeiten, die gemäß der Beaufort-Skala zwischen 6 und 7 Beaufort liegen. Dies entspricht einer Windgeschwindigkeit von 22 bis 33 Knoten (40 bis 61 km/h). Starkwind ist gekennzeichnet durch auffrischende Böen, deutliche Wellenbildung und erhöhte Anforderungen an die Steuerung und Stabilität eines Bootes oder Schiffes.
Charakteristika von Starkwind
Windstärke nach der Beaufort-Skala
- 6 Beaufort (starker Wind):
Windgeschwindigkeit: 22-27 Knoten (40-50 km/h).
Merkmale: Große Zweige bewegen sich, Wellenhöhe etwa 2-3 Meter mit Schaumkronen. - 7 Beaufort (steifer Wind):
Windgeschwindigkeit: 28-33 Knoten (51-61 km/h).
Merkmale: Bäume schwanken, Wellenhöhe bis zu 4 Metern, überall weiße Schaumkämme.
Auswirkungen auf die See
- Wellenbildung: Starkwind erzeugt steile und größere Wellen, die das Boot kräftig anheben und senken.
- Schaumkronen: Sichtbare Schaumkämme auf den Wellen sind ein typisches Zeichen von Starkwind.
- Gischt: Der Wind trägt feinste Wassertropfen über die Wasseroberfläche hinweg.
Herausforderungen für die Schifffahrt
Steuerung und Manövrierbarkeit
- Erhöhter Ruderdruck: Der Winddruck auf die Segel oder den Aufbau erhöht die Belastung auf das Ruder.
- Kurs halten: Böige Starkwinde machen es schwierig, eine konstante Richtung zu halten.
Krängung und Stabilität
- Starkwind führt zu stärkerer Krängung: Segelboote neigen sich deutlich mehr zur Seite, was das Gleichgewicht der Crew und die Stabilität des Bootes fordert.
- Gefahr des Kenterns: Bei unsachgemäßer Handhabung kann Starkwind kleinere Boote zum Kentern bringen.
Belastung des Materials
- Segel und Takelage: Starkwind erhöht die Kräfte auf Segel, Masten und Leinen, was zu Materialverschleiß oder Schäden führen kann.
- Decksausrüstung: Gegenstände an Deck müssen gesichert sein, um nicht durch den Wind weggerissen zu werden.
Maßnahmen bei Starkwind
Reduzierung der Segelfläche
- Reffen: Das Verkleinern der Segelfläche durch Einrollen oder Einbinden von Reffs reduziert den Winddruck auf die Segel.
- Sturmtaugliche Segel: Setzen von kleineren und robusteren Segeln, wie z. B. einem Trysegel oder einer Sturmfock.
Kursanpassung
- Anluven: Gegen den Wind segeln, um den Druck auf das Segel zu reduzieren.
- Raumer Kurs: Verhindert, dass das Boot durch Wellen und Wind quer gestellt wird.
Sicherheit an Bord
- Persönliche Sicherung: Alle Crewmitglieder sollten Sicherheitsgurte und Lifebelts tragen.
- Decksausrüstung sichern: Alle losen Gegenstände an Deck müssen verstaut oder festgebunden werden.
- Motor bereithalten: In kritischen Situationen sollte der Motor einsatzbereit sein, um Manöver zu unterstützen.
Bedeutung von Starkwind für Skipper und Crew
Erfahrung und Training
Starkwind erfordert von Skipper und Crew Erfahrung und schnelle Reaktionen, um das Boot sicher zu führen. Kenntnisse über die richtige Segeltrimmung und Manöver unter schwierigen Bedingungen sind essenziell.
Planung und Vorbereitung
- Wettervorhersage prüfen: Starkwindwarnungen beachten und vor dem Auslaufen die Entscheidung treffen, ob die Bedingungen für das eigene Boot und die Crew geeignet sind.
- Notfallpläne: Bereitschaft, bei anhaltendem Starkwind Schutz in einem Hafen oder einer geschützten Bucht zu suchen.
Zusammenfassung
Starkwind ist eine herausfordernde Wetterbedingung, die die Navigation und Steuerung eines Bootes erheblich erschwert. Er tritt zwischen 6 und 7 Beaufort auf und erfordert von Skippern eine vorausschauende Planung, sorgfältige Vorbereitung und gezielte Manöver. Mit den richtigen Maßnahmen, wie Reffen der Segel und Sicherung der Crew, kann Starkwind sicher gemeistert werden, er bleibt jedoch eine ernstzunehmende Herausforderung für jeden Segler.