Korrosion bezeichnet die chemische oder elektrochemische Reaktion eines Materials – meist eines Metalls – mit seiner Umgebung, wodurch das Material geschädigt wird. In der Seefahrt ist Korrosion ein allgegenwärtiges Problem, da Boote und Schiffe ständig Wasser, Salzen und anderen korrosiven Einflüssen ausgesetzt sind. Der Schutz vor Korrosion ist essenziell, um die Lebensdauer und Funktionalität von Booten und Schiffen zu erhalten.
Arten von Korrosion
- Chemische Korrosion:
- Tritt durch Reaktionen mit Gasen wie Sauerstoff oder chemischen Stoffen auf.
- Beispiel: Rostbildung durch Oxidation von Eisen in Anwesenheit von Wasser und Sauerstoff.
- Elektrochemische Korrosion:
- Entsteht durch galvanische Elemente, wenn unterschiedliche Metalle im Wasser in Kontakt stehen.
- Beispiel: Ein ungeschütztes Stahlruder kann durch den Kontakt mit einem edleren Metall wie Bronze verstärkt korrodieren.
- Lochkorrosion:
- Eine lokalisierte Form der Korrosion, bei der kleine, aber tiefe Löcher in Metall entstehen, oft bei Edelstahl im Salzwasser.
- Kontaktkorrosion:
- Tritt auf, wenn zwei unterschiedliche Metalle in leitendem Kontakt stehen, z. B. durch Wasser. Das unedlere Metall korrodiert schneller.
- Spaltkorrosion:
- Entsteht in engen Spalten, in denen Sauerstoffaustausch begrenzt ist, wie z. B. unter Schrauben oder Dichtungen.
Faktoren, die Korrosion beeinflussen
- Umgebung:
- Salzwasser fördert Korrosion stärker als Süßwasser aufgrund der höheren Leitfähigkeit und Salzkonzentration.
- Metallart:
- Unedlere Metalle wie Eisen oder Zink sind anfälliger für Korrosion als edlere Metalle wie Edelstahl oder Bronze.
- Oberflächenbeschaffenheit:
- Raue oder ungeschützte Oberflächen korrodieren schneller als glatte, beschichtete Oberflächen.
- Elektrische Ströme:
- Streuströme, wie sie in Häfen durch elektrische Anlagen auftreten können, beschleunigen die Korrosion.
Schutzmaßnahmen gegen Korrosion
- Opferanoden:
- Opferanoden werden aus unedlen Metallen (z. B. Zink, Aluminium oder Magnesium) hergestellt und schützen wichtigere Bauteile durch galvanischen Korrosionsschutz.
- Beschichtungen:
- Lacke, Anstriche und Antifouling-Beschichtungen schützen Metallteile vor dem direkten Kontakt mit Wasser und Luft.
- Edelstähle und Legierungen:
- Der Einsatz korrosionsbeständiger Materialien wie Edelstahl oder Aluminium reduziert das Risiko erheblich.
- Elektrische Isolierung:
- Kontaktkorrosion kann vermieden werden, indem unterschiedliche Metalle elektrisch isoliert werden.
- Regelmäßige Wartung:
- Metallteile sollten regelmäßig gereinigt und überprüft werden, um frühe Anzeichen von Korrosion zu erkennen und zu behandeln.
Korrosion in der Seefahrt
In der Seefahrt ist Korrosion besonders problematisch, da Salzwasser eine sehr aggressive Umgebung darstellt. Kritische Bauteile wie Propeller, Schrauben, Ruder, Ankerketten und metallische Rumpfteile sind besonders gefährdet. Die regelmäßige Kontrolle und Anwendung von Schutzmaßnahmen ist entscheidend, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
Zusammenfassung
Korrosion ist ein natürlicher, aber schädlicher Prozess, der Metallteile im Laufe der Zeit schwächt und zerstört. Insbesondere in der maritimen Umgebung erfordert Korrosion besondere Aufmerksamkeit und effektive Schutzmaßnahmen wie Opferanoden, Beschichtungen und den Einsatz geeigneter Materialien. Eine sorgfältige Wartung ist unerlässlich, um die Sicherheit und Langlebigkeit von Booten und Schiffen zu gewährleisten.