Ein Am-Wind-Kurs ist ein Segelkurs, bei dem das Boot möglichst nah am Wind segelt, ohne dass die Segel ihre Strömung verlieren und zu flattern beginnen. Der Winkel zwischen der Bootslängsachse und der Windrichtung beträgt dabei in der Regel zwischen 30° und 45°, abhängig vom Schiffstyp, der Segelstellung und den Windverhältnissen. Der Am-Wind-Kurs gehört zu den Kursen, die das Boot in die Richtung des Windes bewegen, ohne direkt gegen den Wind zu segeln.
Merkmale des Am-Wind-Kurses
- Windwinkel:
- Der Wind trifft schräg von vorne ein (etwa 30° bis 45° zur Längsachse des Boots).
- Ein kleinerer Winkel ist bei modernen Yachten mit optimierter Hydrodynamik möglich, während ältere oder traditionelle Boote einen größeren Winkel benötigen.
- Segelstellung:
- Die Segel werden dicht geholt, sodass sie optimal angeströmt werden.
- Das Großsegel und das Vorsegel (z. B. Fock oder Genua) sind nahe an der Mittschiffslinie ausgerichtet.
- Bootsgeschwindigkeit:
- Der Am-Wind-Kurs erzeugt einen starken Vortrieb, da der Wind eine aerodynamische Strömung über die Segel erzeugt.
- Durch den engen Winkel wird jedoch mehr Krängung (Seitneigung) verursacht, was das Boot instabiler machen kann.
Herausforderungen des Am-Wind-Kurses
- Krängung:
- Der seitliche Winddruck führt zu einer deutlichen Neigung des Boots, was durch Gewichtstrimm (Crew oder Ballast) ausgeglichen werden muss.
- Steuerung:
- Der/die Rudergänger:in muss den Kurs präzise halten, um die Segel optimal anzuströmen und ein Abfallen oder zu starkes Anluven zu vermeiden.
- Auf Am-Wind-Kurses erhöht sich meist der Ruderdruck, dies bemerkt der/die Rudergänger:in durch erhöhten Kraftaufwand beim Kurshalten.
- Strömungsabriss:
- Wenn das Boot zu steil gegen den Wind gesteuert wird (z. B. unter 30°), kann die Strömung an den Segeln abreißen und das Boot verliert Geschwindigkeit.
- Seeverhalten:
- Bei rauer See kann das Segeln am Wind unangenehm sein, da die Bugwellen stärker auf das Boot wirken.
Vorteile des Am-Wind-Kurses
- Effizienz:
- Dieser Kurs ermöglicht eine möglichst direkte Bewegung in Richtung des Windes, ohne gegen ihn segeln zu müssen.
- Kontrollierbarkeit:
- Der Kurs bietet eine gute Balance zwischen Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit.
- Kurswechsel:
- Vom Am-Wind-Kurs aus können andere Kurse wie der Halbwind- oder Vorwind-Kurs leicht angesteuert werden.
Am-Wind-Kurs in der SKS-Prüfung
In der praktischen SKS-Prüfung wird der Am-Wind-Kurs häufig abgefragt. Die Prüflinge müssen zeigen, dass sie:
- Den Kurs präzise halten: Steuern des Bootes im optimalen Winkel zum Wind.
- Die Segel korrekt trimmen: Dichtholen und Feinanpassungen an den Schoten vornehmen.
- Krängung kontrollieren: Gewichtstrimm einsetzen und den Einfluss der Krängung minimieren.
Zusammenfassung
Der Am-Wind-Kurs ist ein anspruchsvoller, aber effizienter Kurs, bei dem das Boot möglichst nahe am Wind segelt. Er erfordert präzise Steuerung, optimale Segeltrimmung und gute Kontrolle über die Krängung. In der SKS-Prüfung ist das sichere Beherrschen dieses Kurses ein zentraler Bestandteil, da er grundlegende seglerische Fähigkeiten wie Steuerkunst und Segeltrimm erfordert.