Halbwind ist eine Kursbezeichnung in der Segelpraxis und beschreibt den Kurs, bei dem der wahre Wind im 90°-Winkel von der Seite auf das Boot trifft – also querab. Dieser Kurs gehört zu den sogenannten Raumwindkursen, ist aber nicht so tief wie Raumwind oder Vorwind.
Charakteristik des Halbwindkurses
- Der wahre Wind kommt exakt seitlich (90° zum Boot).
- Das Boot fährt nicht gegen den Wind (wie beim Am-Wind-Kurs) und nicht mit dem Wind (wie beim Vorwind).
- Es ist einer der effizientesten und stabilsten Kurse beim Segeln.
- Die Segel stehen weit geöffnet, aber noch mit guter Strömung.
Segelstellung beim Halbwind
Segel | Stellung |
---|---|
Großsegel | weit geöffnet, meist kurz vor dem Killpunkt |
Vorsegel (Fock/Genua) | ebenfalls geöffnet, nicht ganz gefiert |
Großschot | deutlich gefiert, aber mit Trimmreserve |
Segeltrimm ist wichtig, um Strömungsabriss zu vermeiden. Das Großsegel kann durch Baumniederholer und Unterliekstrecker zusätzlich optimiert werden.
Geschwindigkeit und Stabilität
- Auf Halberwindkursen erzielen viele Segelboote ihre höchste Geschwindigkeit, besonders moderne Yachten mit breitem Heck.
- Das Boot liegt meist ruhig und stabil, mit wenig Krängung.
- Kein Kreuzen erforderlich, da der Wind nicht von vorne kommt.
Bedeutung in der SKS-Prüfung
In der SKS-Ausbildung ist Halberwind ein zentraler Kurs, u. a. bei:
- Segeltrimm und Manövertraining
- Mann-über-Bord-Manöver unter Segeln (z. B. Quickstop)
- Kursbezeichnungen im Prüfungsbogen
- Unterscheidung zwischen Windrichtungen und Kurs zum Wind
Zusammenfassung
Der Halberwindkurs ist ein Kurs, bei dem der Wind exakt von der Seite kommt. Er ermöglicht hohe Geschwindigkeiten bei gleichzeitig guter Kontrolle und einfacher Segelstellung. In der Segelausbildung gilt er als praxisnaher Kurs für Manöver, Trimmübungen und sicheres Fahren ohne große Krängung.