Ein Willy-Willy ist ein kleiner, aber heftiger Zyklon, der vor allem an der Westküste Australiens auftritt. Er gehört zur Kategorie der tropischen Wirbelstürme, ist jedoch in der Regel weniger intensiv als ein ausgewachsener Zyklon. Der Begriff wird in der australischen Umgangssprache verwendet und stammt aus den indigenen Sprachen der Aborigines.
Merkmale eines Willy-Willy
- Kleine Größe: Im Vergleich zu großen Zyklonen ist ein Willy-Willy meist lokal begrenzt.
- Heftige Winde: Trotz seiner geringeren Größe kann er starke Windböen und kurze, aber heftige Regenfälle mit sich bringen.
- Saisonale Erscheinung: Tritt meist während der warmen Monate auf, wenn die Wetterbedingungen die Bildung begünstigen.
Entstehung
Ein Willy-Willy entsteht unter ähnlichen Bedingungen wie ein Zyklon:
- Warme Meeresoberflächentemperaturen: Wärmen die Luft und fördern die Verdunstung.
- Niedriger Luftdruck: Führt zu einer starken Aufwärtsbewegung der Luftmassen.
- Rotation: Die Corioliskraft sorgt für die charakteristische Drehbewegung.
Auswirkungen
- Starke Winde: Können leichte Strukturen beschädigen, Bäume umstürzen und Sand oder Schutt aufwirbeln.
- Lokale Überschwemmungen: Starker, kurzfristiger Regen kann zu kleinen Überschwemmungen führen.
- Staubwirbel: In trockenen Gebieten können Willy-Willys Staub und Sand in die Luft ziehen, was die Sicht beeinträchtigt.
Unterschied zu einem Zyklon
- Größe: Willy-Willys sind wesentlich kleiner und weniger weitreichend.
- Intensität: Sie verursachen in der Regel weniger Schäden als tropische Zyklone.
- Dauer: Ein Willy-Willy besteht oft nur für kurze Zeit.
Bedeutung in der Kultur
Für die Aborigines hatten Willy-Willys oft eine spirituelle Bedeutung. Sie galten als Erscheinung von Geistern oder als Botschaft der Natur. Heute wird der Begriff eher umgangssprachlich verwendet, um kleinere Wetterphänomene dieser Art zu beschreiben.
Ein Willy-Willy ist ein faszinierendes Naturphänomen, das die Kraft und Unvorhersehbarkeit des australischen Klimas eindrucksvoll demonstriert.