Die Kollisionsverhütungsregeln (KVR) sind ein international anerkanntes Regelwerk, das die Sicherheit auf See gewährleisten soll. Sie sind entscheidend für das Verhalten von Skippern und Crew, um Kollisionen zwischen Wasserfahrzeugen zu vermeiden. Die KVR wurden von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) formuliert und gelten für alle Schiffe, unabhängig von ihrer Größe oder Art.
Wichtige Grundsätze der KVR
- Allgemeine Verpflichtung: Alle Schiffsführer sind verpflichtet, Kollisionen zu vermeiden. Die Verantwortung zur Vermeidung liegt immer beim Kapitän.
- Begegnungssituationen: Die KVR definieren, wie sich Boote in unterschiedlichen Begegnungssituationen verhalten müssen:
- Kurshaltepflichtig: Das „stand-on vessel“ (kurshaltpflichtiges Fahrzeug) muss seinen Kurs beibehalten.
- Ausweichpflichtig: Das „give-way vessel“ (ausweichpflichtige Fahrzeug) muss seine Richtung oder Geschwindigkeit ändern, um eine Kollision zu vermeiden.
- Sichtbarkeit und Beleuchtung: Die KVR legen fest, wie Boote bei Nacht oder schlechter Sicht beleuchtet sein müssen, um ihre Position und Bewegungsrichtung klar zu kommunizieren. Zudem sind akustische Signale zur Verständigung zwischen den Schiffen vorgeschrieben.
- Besondere Regeln für bestimmte Situationen: Es gibt spezifische Regelungen für enge Gewässer, Gebiete mit hohem Verkehr und für bestimmte Schiffstypen, wie Fischerboote oder Fähren.
- Notfallsituationen: Die KVR enthalten Anweisungen für das Verhalten in Notfällen, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.
Hier ist eine Link zur Verordnung zu den Internationalen Regeln von 1972 zur Verhütung von Zusammenstößen auf See
https://www.gesetze-im-internet.de/seestrov/SeeStrOV.pdf