Kardinalzeichen sind spezielle Seezeichen, die in der Navigation dazu verwendet werden, Hindernisse wie Untiefen, Wracks oder gefährliche Gebiete sicher zu umfahren. Sie geben an, in welcher Himmelsrichtung (Norden, Osten, Süden, Westen) ein Schiff das Hindernis passieren soll, um sicher navigieren zu können. Die Kardinalzeichen gehören zum IALA-System A und B und sind weltweit einheitlich.
Aufbau und Kennzeichnung der Kardinalzeichen
- Form:
- Kardinalzeichen bestehen aus gelben und schwarzen horizontalen Streifen, deren Anordnung die Himmelsrichtung signalisiert.
- Jedes Kardinalzeichen hat zwei schwarze Spitzkegel an der Spitze, die die Richtung ergänzend anzeigen.
- Farbgebung:
- Norden: Zwei schwarze Streifen (oben und unten schwarz, in der Mitte gelb).
- Osten: Schwarz-Gelb-Schwarz.
- Süden: Zwei gelbe Streifen (oben und unten gelb, in der Mitte schwarz).
- Westen: Gelb-Schwarz-Gelb.
- Spitzkegel-Anordnung:
- Norden: Beide Kegel zeigen mit der Spitze nach oben.
- Osten: Die Kegel sind mit den Spitzen zueinander gerichtet.
- Süden: Beide Kegel zeigen mit der Spitze nach unten.
- Westen: Die Kegel sind mit den breiten Seiten zueinander gerichtet.
- Lichtkennzeichnung:
- Kardinalzeichen sind nachts mit Blinklichtern ausgestattet. Die Blinkfrequenz entspricht der jeweiligen Himmelsrichtung:
- Norden: Schnelles oder sehr schnelles Blinken (ununterbrochen).
- Osten: Drei schnelle oder sehr schnelle Blinklichter in Gruppen.
- Süden: Sechs schnelle oder sehr schnelle Blinklichter, gefolgt von einem langen Blitz.
- Westen: Neun schnelle oder sehr schnelle Blinklichter in Gruppen.
Bedeutung der Kardinalzeichen
- Navigation:
- Sie zeigen an, in welcher Richtung (N, O, S, W) ein Hindernis sicher passiert werden kann.
- Sicherheitsgarantie:
- Kardinalzeichen schützen Schiffe vor Kollisionen mit Gefahren wie Untiefen, Wracks oder anderen Hindernissen.
- Eindeutigkeit:
- Durch ihre einheitliche Gestaltung und die Kombination aus Form, Farbe und Lichtsignalen sind sie auch bei schlechten Sichtverhältnissen leicht erkennbar.
Beispiele für die Verwendung
- Nordkardinalzeichen:
- Ein Schiff kann das Hindernis nördlich des Zeichens sicher passieren.
- Ostkardinalzeichen:
- Das Hindernis sollte östlich umfahren werden.
- Südkardinalzeichen:
- Das sichere Fahrwasser liegt südlich des Zeichens.
- Westkardinalzeichen:
- Das Hindernis kann westlich des Zeichens passiert werden.
Kardinalzeichen in der SKS-Prüfung
In der SKS-Prüfung wird die Kenntnis von Kardinalzeichen häufig abgefragt. Dazu gehört:
- Erkennung der Kennzeichnung: Verständnis der Farbcodes, Kegelstellung und Blinkfrequenz.
- Navigation: Richtiges Umfahren von Hindernissen basierend auf den Kardinalzeichen.
- Sicherheit: Kenntnisse über die Anwendung bei Nacht und schlechter Sicht.
Zusammenfassung
Kardinalzeichen sind essenzielle Navigationshilfen, die die sichere Umfahrung von Hindernissen in der Schifffahrt ermöglichen. Ihre eindeutige Farbgebung, Form und Lichtkennzeichnung weisen den Weg entsprechend der vier Himmelsrichtungen. Besonders in der SKS-Prüfung ist das Verständnis und die korrekte Anwendung dieser Seezeichen ein zentraler Bestandteil der Theorie- und Praxisprüfung.